German Open 2023 in Trier
Messepark Trier, In den Moselauen 1, 54294 Trier, Deutschland
Freitag - Sonntag, 26. - 28. Mai 2023
German Open 2023 in Trier
Für das Pfingst-Wochenende stand das German Open der ACL Europe auf dem Plan. Vier unserer Männer hatten sich im Vorfeld für den Event in den Kategorien Doppel, Einzel und Team angemeldet. Und so machten sich insgesamt sechs Vereinsmitglieder am Freitag, den 26. Mai 2023 verteilt auf zwei PKWs auf in Richtung Trier, die älteste Stadt Deutschlands. Die erste Gruppe (Kyle, Lorena, Stefan und Andy) fuhr bereits am frühen Nachmittag los. Nach dem Feierabend machten sich auch die Präsidentin Caroline und Jimmy voller Vorfreude auf den 400 Km langen Weg. Doch bereits nach dem Autobahnkreuz Augst war für die beiden Schluss mit lustig. Über anderthalb Stunden mussten sie im Stau-Elend um und in Basel ausharren, bevor sie die Reise über die Grenze Frankreichs in einem angenehmen Tempo fortsetzen konnten. Durch die späte Ankunft der Nachzügler trafen sich alle sechs noch zu einem Mitternachtssnack im Feinschmecker-Restaurant mit den «Golden Arches» (engl.), schlugen aber bald mal den Rückweg ins Hotel ein, denn die männlichen Worriors mussten am nächsten Tag früh aus den Federn.
Während sich also am Samstagmorgen die Jungs hübsch machten und sich auf den Weg zur Event-Halle begaben, fassten sich die beiden Damen doch noch ein Herz und registrierten sich kurzfristig für das Frauen-Einzel vom Nachmittag. Zu unserer Freude hatten sich die Argovia Mole Baggers aus Rothrist, vertreten durch Andy, Roger, Roland und Rolf, ebenfalls für einige Kategorien angemeldet. Zusammen mit weiteren Bekannten aus dem Fricktal und Sursee war die Schweizer Abteilung gut vertreten.
Das Turnier der Kategorie Doppel mit 76 Teams begann bereits um 9.00 Uhr. Darunter Teilnehmer aus Schweden, Belgien, der Niederlande, Frankreich, Kroatien, USA, Kanada und viele mehr. Mittendrin unsere Duos Andy/Kyle und Stefan/Jimmy, ohne Vorahnung, was sie dort erwartete. Schlafmangel und Nervosität sorgten für zittrige Knien zu Beginn der ersten Partie, trotzdem konnten unsere beiden Teams ihren ersten Sieg einfahren. In der Begegnung gegen die Halb-Profis und späteren Final-Teilnehmer, Brendon Hostetler und Zach Veltrop aus den vereinigten Staaten, hielten Stefan und Jimmy eine Weile lang richtig gut mit, zeitweise gingen sie sogar in Führung. Doch die Amerikaner konnten die Partie drehen und machten irgendwann in paar wenigen Durchgängen den Deckel drauf. Die Vorrunde endete für unseren beiden Teams jeweils mit zwei Siegen und zwei Niederlagen. Glücklicherweise fand der Geschmack des heimischen Biers nicht viel Anklang bei den Warriors, sodass sie sich besser auf ihre Aufgabe konzentrieren konnten. Jedenfalls landeten Andy und Kyle aufgrund ihrer besseren Wurfergebnisse (+10) auf dem 29-igsten Zwischenrang und spielten weiter in Level 1, gegen die Besten der Besten, schieden dann aber aufgrund der Niederlage gegen dieselben Amerikaner, die bereits unser anderes Duo in der Vorrunde bezwangen, aus dem Turnier aus. Team Stefan/Jimmy (-7) wurden mit dem Zwischenrang 46, in Level 2 eingeteilt. Vier weitere Spiele konnten sie gewinnen und in zwei Spielen mussten sie sich geschlagen geben. Auch für sie bedeutete dies irgendwann das Aus.
Am Nachmittag mussten Lorena und Caro ran. Caro errang in der Vorrunde zwei Siege, ein Spiel ging verloren. Lorena konnte sich trotz ihrer guten Leistung nicht behaupten und musste sich in allen drei Partien gegen ihre starken Gegnerinnen geschlagen geben. Nach einem weiteren Sieg in der K.O.-Phase, ging es für Caro weiter in das Achtelfinale. Ihre dortige Gegnerin war offensichtlich nicht nur um Längen grösser, sondern auch besser.
Der erste Turniertag war also für unsere sechs Freunde zu Ende. Wenn man bedenkt, dass viele der Turnierteilnehmenden mehrmals in der Woche bis täglich trainierten und regelmässig an Turnieren partizipierten, war die Leistung unserer Jungs und Mädels an ihrem ersten offiziellen Turnier richtig gut. Hätten sie wie ihre Gegner ebenfalls zu Gatorade, Powerade und Companie gegriffen, anstatt zum flüssigen Gold, wer weiss, was alles drin gelegen wäre... Am Abend, um eine großartige sportliche Erfahrung reicher und mit einigem Stolz im Gepäck, ging es für das Sextett zur Wiederaufladung der Kräfte und weiteren Förderung der Geselligkeit los in die schöne Innenstadt.
Neuer Tag, neues Glück. Wieder müde, aber voller Tatendrang starteten die Jungs noch vor 8.00 Uhr ihren Fussmarsch in Richtung Messehalle. Auf ihrem Programm stand morgens das Einzel-Turnier und am Nachmittag der Team-Event. Unterdessen hiess es für die beiden Frauen: ausschlafen und entspannt einen Kaffee schlürfen. Danach ging es auch für sie zurück in die Halle, um die Jungs tatkräftig anzufeuern.
Leider konnten im Einzel-Turnier nicht alle vier an ihre ausgezeichneten Leistungen des vergangenen Tages anknüpfen, was aber nicht hiess, dass sie schlecht spielten, die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend. Doch unser konvertierter Ami-Schweizer, Kyle, lief plötzlich immer mehr zur Höchstform auf. Er war enorm hungrig. Gemeint ist hungrig auf Siege. Seine immergleichen und präzisen Wurfbewegungen glichen einem Schweizer Uhrwerk. In seinem letzten Spiel erreichte er eine Trefferquote von 7.93 Punkte pro Runde (!). Obwohl er gleich in der ersten Runde einen Four-bagger erzielte und mit 6 Punkten in Führung ging, konnte er im weiteren Verlauf kaum Punkte gutschreiben und verlor die Begegnung gegen einen herausragenden Gegner (8.8 P.p.R) mit 8:22.
Stärkung für den Nachmittag musste her. Das gleich nebenan auf dem Messegelände stattfindende Streetfood-Festival kam den sechs Mitgliedern wie gelegen. Kyles morgendlicher Hunger auf Siege war zwar einigermassen befriedigend gestillt, doch nun mussten die vielen Food-Stände für einen vollen Magen sorgen. Mit gefüllten Bäuchen ging es zurück in die Halle zur Vorbereitung auf den Team-Event.
In der Kategorie Team spielen jeweils vier Spieler zusammen für ihre Mannschaftspunkte, zwei als Duo im Doppel und zwei im Einzelmodus. Die gegnerischen Teams spielten durchweg auf sehr hohem Niveau, die Anspannung stand den Aarburgern ins Gesicht geschrieben. Trotzdem behielten sie die Nerven und gewannen einige hart umkämpfte Matches. Wieder traf die Schweiz auf die Halb-Profis von «ännet em Teich». Die zwei US-Amerikaner hatten zu allem Überfluss noch zwei Profis aus Kanada im Huckepack. Are you serious? Beobachter hätten wohl den Vergleich gewagt, Super-Saiyajin gegen Homer Simpson. Doch wider Erwartungen gingen alle vier Worriors sehr gelassen ins Spiel. Das lag nicht etwa an der steigernden Wirkung des roséfarbenen und goldenen Zaubertranks, sondern an der Tatsache, dass sie unumstritten als Underdog die Partie bestreiten würden. Schnell hatte das favorisierte Team das Geschehen im Griff. Die Schweizer blieben aber von Anfang bis Ende hoch konzentriert und konnten den Gegnern einige Punkte abluchsen. Schön anzusehen war, dass sich die Amerikaner mindestens so sehr über die Erfolge der Aargauer freuten, wie unsere vier Jungs selbst.
Ende, aus. Das Turnier war für die Aarburger Division vorbei. Erfahrungen wurden gesammelt, Freundschaften und Connections geknüpft, gefeiert und gelacht. Ein feines Nachtessen sollte noch das i-Tüpfelchen werden.
Also folgten die sechs erneut dem Weg ins geschichtsträchtige Städtchen, unter anderem mit dem Ziel: Kameradschaft und Geselligkeit fördern. So steht es schliesslich in unseren Statuten. Beeindruckt von den gutaussehenden Gerichten setzten sich die sechs auf die Terrasse eines arabischen Restaurants. Doch bei der Durchsicht der Getränkekarte musste manch einer leer schlucken. Bier und sonstigen Alkohol gab es hier keinen, also genossen die sechs Kumpanen und Kumpaninnen ein exzellentes, aber schnelles Abendessen und zogen weiter. Wie es der Zufall wollte, liefen sich die Aarburger Krieger und die Rothrister Maulwürfe über den Weg. Schnell entschied man sich, zusammen einen «z’näh» und so fand ein erfolgreiches sowie abenteuerliches Wochenende seinen Abschluss, bevor am frühen Pfingstmontag die Rückreise in die Heimat angetreten werden musste.